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Camping

Freizeit

Camping Residence Campagna in Cannobio

Unser Campingplatz in Oberitalien den wir jedes Jahr anfahren.
Sehr schön gelegen dierekt am Lago Maggiore ist dieser Familien-Betrieb wie zugeschnitten für uns. Von unserem Zuhause im Kanton Wallis sind es gerade mal 130 Km an diesen idyllischen Ort, der mit seinen sauberen Sanitären Anlagen und einem herrlichen Restaurant seine Gäste verwöhnt.


















Die ersten 2 Bilder sind in der Vorsaison aufgenommen worden,
Vegetation noch nicht angefangen.


Die nächsten drei Bilder sehen da schon gemütlicher aus, an Pfingsten an dem die Bilder geschossen wurden war es auch sehr heiss.
Cannobio zeigte sich von der besten Seite, es war innert zwei Tagen praktisch Sommer.

Da die Wassertemperatur um diese Jahreszeit aber doch noch recht tief ist haben wir das Boot zu Hause gelassen, die Zeit wäre auch noch knapp geworden, und wir hatten ohnehin viel zu tun mit dem Camper.


Camping les Grangettes, an der östlichen Genferseebucht, nicht leicht zu finden da etwa 3 Km von der Ortschaft La Noville entfernt und durch Ackerland angefahren werden muss hat sich hinter einer Waldschneise versteckt. Aber schöner ebener und grosser Ganzjahres-Campingplatz.

Leider ist die Bedienung am Platz etwas dürftig, es wird auch zu wenig konsequent weitergeholfen bei Problemen.
Für die Reise unterwegs für eine Übernachtung OK, Urlaub dort möchte ich aber keinen machen.

Dafür dass mehr als die Hälfte der Gäste deutschsprachig ist auf dem Platz, und Sonntag-morgens nicht eine einzige deutschsprachige Zeitung erhältlich ist, zeigt auf wie tief der Röschtigraben letztendlich doch ist.



Sommerurlaub 2010 in Cannobio




10.7.2010
Wir reisen heute nach Cannobio, ohne Boot, denn das haben wir vorgängig schon nach Italien gebracht, damit unsere Mobilität nicht eingeschränkt wird wenn wir in Domodossola einkaufen wollen.
Das Wetter könnte besser nicht sein und so machen wir uns Punkt 9:00 auf die Fahrt bei schönstem Sonnenschein und bester Urlaubslaune. Schon die ersten Kilometer den Simplonpass hoch bedeuten Fahrvergnügen pur, keinen Stress am Steuer, gemütlich im Pilotsitz mit dem Wissen dass ich keinen Verkehr behindere weil ich auf gewissen Abschitten bis 90 Kmh erreiche mit dem Träumli, so lässt sichs reisen.
Nach unserem Einkauf in Domodossola wo wir uns für die nächsten Tage eindeckten mit Frischwaren fahren wir weiter über Intra. Dieses mal haben wir nicht das Glück wie die letzten Jahre. In Intra ist Samstags immer Markt und die meisten Reisenden und Marktbesucher trafen aufeinander, dazu kommt dass die Fähre von Laveno auch noch eine Menge Autos von der anderen Seeseite nach Intra schleuste.
Um 12:30 schliesslich sind wir auf dem Caqmping angekommen, wir haben den Camper nur hingestellt und elektrisch versorgt dann sind wir gemütlich Mittagessen gegangen denn mit leerem Magen baut es sich nicht gut auf.
Um ca.16:30 war es dann geschafft der Camper war ausnivelliert, ans Strometz gelegt, mit Stützen fixiert, die Markise ausgefahren und der Zeltteppich gelegt, ausserdem waren Tisch, Stühle und Grill aufgebaut so dass wir sofort ausspannen konnten. Wäre da nicht noch unser Boot gewesen, das musste natürlich auch noch Seetüchtig gemacht werden, mit Massimo hatte ich vereinbart dass wir erst Sonntags sleepen werden, so hatten wir genügend Zeit alle Vorbereitungen zu treffen.
In der Zwischenzeit war auch Stefan mit Familie eingetroffen, er hatte sich einen Wohnwagen für eine Woche gemietet. Wir waren früher mal Arbeitskollegen und halten ab und zu noch Kontakt zueinander. Stefan ist die ruhige Seele wenn ich mal mit meinem PC Probleme habe ist er meistens mit der richtigen Lösung zur Stelle.

Am Abend sind wir noch miteinander essen gegangen bei Antonio und haben später den Tag mit einem Schlummertrunk beendet.

11.7.2010
Nach einer angenehmen Nacht bin ich um ca. 06:00 aufgewacht, wie immer ein erster Blick nach draussen, nachschauen was das Wetter macht. Ein Hochnebelartiges Gewölck wollte mir zuerst die Urlaubslaune verderben, aber von den Wettervorsagen her wusste ich dass um ca. 10:00 Uhr blauer Himmel erwartet werden konnte. Um 9:00 haben wir unser Boot gesleept, und Marlis hatte alle Hände voll zu tun, hatte aber alles bestens im Griff, wie wenn wir dies schon seit Jahrzenten im Zweierteam tun würden, dabei machen wir diese Manöver erst die 3. Saison. Das ist sicher auch ein Verdienst von Massimo, denn er lenkt den Tailer Zentimetergenau rückwärts die Sleepanlage hinunter mit seinem Jeep. Das schätze ich so sehr an diesem Campingplatz, es wird immer geholfen von Seiten des Besitzers, irgend eine Lösung wird immer angestrebt.
Kaum auf dem Wasser konnte ich mich nicht mehr zurückhalten ich musste fahren, egal wohin, so bin ich Richtung Süden aufgebrochen, an Cannobio vorbei wollte ich nach Cannero zu den Castellis di Cannero, auf halber Strecke wurde mir bewusst dass ich gar nichts bei mir hatte, was für mich das wichtigste ist, alleine auf dem See, ist das Handy, was tun bei einer Motorpanne? Mit der roten Flagge Zeichen geben wie man es gelernt hat bei der Führerscheinprüfung? Paddeln bis ans Ufer? Dann wäre ich wohl zu meinem Urlaubsende auch wieder zurück gewesen.
Diese Erkenntnis rückte aber schnell in den Hintergrund als ich Vollgas gab. Bei strahlendstem Sonnenschein sprang ich mit etwa 55 Kmh über die Wellen, nichts was in meinem Bewusstsein existierte erinnerte mich an meinen Alltag, ich war das erste mal so richtig frei, so wie ich es kenne vom Fallschirmspringen her.
Als ich wieder von meinem Kurztripp zurück war machte ich das Boot an der Boje fest. "Wow" die nächsten 3 Wochen könnte ich dies täglich wiederholen, aber wenn ich mit Marlis fahre oder sonst Gäste an Bord habe halte ich mich strikte an die Vorschriften, es gibt dann keine Experimente.
Später sind Marlis und ich zum Boot gepaddelt um die Persenning zu überziehen, nicht wegen der Vögel die ihr Geschäft ins Boot verrichten würden, sondern wegen des Regens, ich habe die letzten Jahre schon alles erlebt am Lago Maggiore. 1980 damals noch mit Zelt,in Tenero, ein Gewitter zog auf und als es sich entlud standen wir fast Knietief im Wasser auf dem Camping, und das alles innert ca. 30 Minuten.
So etwas möchte ich nicht nochmals erleben, vor allem will ich mein Boot davor schützen dass es binnen Minuten überflutet wird.
Gegen Abend sind wir dann glücklich und entspannt eingeschlafen, mit der Erkenntnis dass alles in Ordnung ist und weder Sturm noch Regen uns etwas anhaben kann.


12.7.2010
Ein neuer Tag, der für mich wieder Frühmorgens beginnt, und für einige Überraschungen sorgen sollte.
Weil wir unseren Stammplatz nicht für die vorgesehene Zeit buchen konnten habe ich eine andere Parzelle auf dem Platz reserviert. Dem Himmel sei Dank, wir haben Leute kennengelernt, die schon Jahrzehnte nach Cannobio fahren und sich in der Scene auskennen inkl. Camping, Stadt usw. Wir haben gedacht dass wir ganz Cannobio kennen würden, dem war nicht so. Röbi und Vreni, Stammgäste auf dem Camping haben eine fixen Platz und fahren mehrere Male pro Jahr nach Cannobio, sie haben wir als tolle Nachbarn kennen und schätzen gelernt. Immer zu einem Spass bereit und aufgestellt durch den Tag verfolgen sie etwa ähnliche Philosophien wie wir, leben und leben lassen, geniessen solange man geniessen kann, fern ab vor dem Alltag.
Röbi hat aus einem Studenten einen Unternehmer gemacht der ein ansehliches Geschäft aus dem Nichts erschaffen hat. Trotzdem ist er mit seiner Familie auf dem Boden geblieben und erfreut sich grosser Beliebtheit.

16.7.2010
Röbi hat sich heute eine Klimaanlage in der Schweiz besorgt, sie soll diese oder nächste Woche installiert werden. Gemeinsam haben wir nach einem geeignetem Standort gesucht und dann die Wahl getroffen. Da Röbi am Wochenende nach Hause fährt will er die nötigen Utensilien für die Montage mitbringen, so dass die Anlage nächste Woche installiert werden kann.

17.7.2010
Stefan hat heute seinen letzten Urlaubstag und reist mit seiner Familie nach Hause, schade denn der Urlaub hat erst richtig begonnen und schon muss man die Zelte wieder abbrechen. Seine Frau Sina jedoch ist nicht unglücklich dass sie wieder nach Hause kann, ist sie doch eine eingefleischte Berglerin und froh wieder in der gewohnten Umgebung sein zu können. Für das erste Mal Camping Ferien hat sie sich aber wacker geschlagen, "Bravo"!

18.7.2010
Die angekündigte Gewitterzone ist leider ausgeblieben, leider, weil es fast unerträglich heiss ist. Dafür hat sich der Nordföhn durchgesetzt, einen Wind an den ich mich nicht gerne zurück erinnere.
2005 bin ich mit meinem ersten Boot (3,5 m / 8PS Motor) bei den Castellis de Cannnero in diesen Sturm geraten, zum Glück war ich alleine unterwegs, zu zweit hätten wir keine Chance gehabt Cannobio zu errreichen gegen die Wellen. Der Wind blies so stark dass zeitweise das ganze Boot, mit mir zusammen ca. 250 Kg, in der Luft war.
Mir kam es vor als würde ich rückwärts fahren, dazu schlugen Wellen ins Boot ich hatte wirklich zu kämpfen damit ich das Boot heil nach Hause bringe. Seit diesem Erlebnis schaue ich dreimal nach dem Wetterbericht bevor ich in See steche.
Am Nachmittag hatte sich der Wind gelegt und wir sind noch auf den See gefahren, Richtung Süden zu den Castellis de Cannero, Inseln, auf denen, so wird behauptet, früher Piraterie betrieben wurde, genau sagen kann das niemand zu viele Meinungen gibt es darüber.
Als ich zwischen den Inseln durchfahren will bemerke ich in meinen Augenwinkeln so schräg hinter mir ein Boot das die genau gleiche Richtung einschlug wie ich, nach wenigen Metern Fahrt habe ich mich umgedreht und ein Polizeiboot wahrgenommen, dieses hatte aber ein anders Ziel im Visier, eine Motorjacht die vor Anker lag wurde kontrolliert. Noch nie hatte ich auf dem Lago solche Polizeipräsenz festgestelt wie dieses Jahr, Kontrolle über Kontrolle anscheinend hat der Staat Geld nötig.

19.7.2010
Heute wollen wir die Klimaanlage von Röbi installieren, er hat vorgängig schon die Durchbrüche für die Schläuche gemacht, der Standort wurde zwischenzeitlich gewechselt, jedoch zum Guten. Die Nachbarskinder einer Zürcher Familie, sowie die Enkelkinder von Röbi, die für einige Tage beim Opa verweilten zeigten grosses Interesse an unserem Tun. Es ist nicht auszuschliessen dass einmal Handwerker aus diesem Nachwuchs werden.
Vreni, sie tat mir fast leid, ist unter den Wagen gekrochen um die Schläuche die durch den Boden geschoben wurden in die richtige Position zu bringen, Röbi hat dann alles in Empfang genommen und so war alles an seinem Platz und konnte angeschlossen werden.
Kaum war alles fertig montiert folgte die Inbetriebnahme und schon stellte sich heraus dass sich die Investition bezahlt machte.

20.7.2010
Wir haben heute ein Geschenk erhalten von Schmidlins (Röbi+Vreni), einen Sonnenschirm den man auf dem Boot aufspannen, und sogar fahren kann damit, ich habe dies kaum für möglich gehalten jedoch ausprobiert, mit rund 35 Kmh ist der Schirm nicht eingeklappt, hat sich nicht verformt oder sonst Schwachstellen aufgezeigt.
Wer schon mal bei Flaute und Sonnenschein ungeschützt auf einem Boot verbracht hat der weiss was solch ein Schattenspender Wert ist. Marlis und ich verbringen sowiso einen grossen Teil unseres Sommerurlaubes auf dem Boot, wir verpflegen uns auch auf diesem und so kommt dieser Schirm gerade richtig.
Im Herbst allerdings wenn wir wieder in Cannobio sind werden wir den Schirm im Camper lassen dafür jedoch die Liegebretter die ich im Bug einbauen kann und für 2 Personen eine komfortable Liege darstellt, mitnehmen. So werden dann die letzten warmen Sonnenstrahlen 2010 noch genossen.

21.7.2010
Heute fahren wir das erste mal auf die Castellis di Cannero in diesem Jahr, eine Inselgruppe auf denen Ruinen stehen. Sie gehören der Familie Borromeo die auch Besitzer der Borromeischen Inseln weiter südlich sind.
In der 2. Juliwoche findet jedes Jahr ein kleines Fest auf der kleineren Insel statt, das wird jeweils von einer Familie aus Cannero organisiert, letztes Jahr hatte wir das Glück genau zu diesem Zeitpunkt auf der Insel zu sein und durch eine Lehrerin von Cannero eine bisschen mehr über diesen Ort zu erfahren.
Im 13. Jahrhundert wurde diese Anlage gebaut und Ende des 14. Jahrhunderts bewohnt von den Gebrüdern Mazzardi, einer Metzgerdynastie aus Ronco sopra Ascona ( heute Schweizer Staatsgebiet. ) Diese fünf Brüder terrorisierten die ganze Bevölkerung an den Küsten des oberen Lago Maggiore, es soll auch Frauenhandel betrieben worden sein. Als ein Mönch ermordet wurde auf den Inseln schickte ein Mailänder Herzog 500 Soldaten nach Cannero, dabei wurde die Anlage völlig zerstört.
1441 ging der Besitz an die Borromeer, und von 1519-1521 wurde die Festung wieder errichtet, sie diente damals als Verteidigungsanlage gegen die Eidgenossen, nachdem das mailändische Herzogtum den Kanton Tessin an die Schweizer abtreten musste. Seit der Erbauer Ludovico Borromeo verstarb liess man die Festung verfallen.

Heute dient sie noch als Erholungs-Plattform für Touristen die wie wir mit dem Boot anfahren können, und ihre Ruhe fern ab vom Massentourismus haben wollen. Tauchschulen von Luino benutzen diesen Felsigen Untergrund für ihre Tauchgänge, auf der Nordseite soll das Gelände so steil abfallen dass wenn man kaum 5 Meter rausschwimmt schon ca. 70 Meter Wasser unter sich hatt. Beim schnorcheln habe ich das auch festgestellt nach 2 Metern waagrecht hört diese Felsplatte auf und dann geht es senkrecht runter.

Als wir das Boot angelegt hatten nahmen wir Proviant, Luftmatrazen, und das wo wir so brauchten aus dem Boot und trugen es auf die Insel. Zuerst Fotos machen und dann den Tag geniessen mit italienischen Speisen und Wein. Es ist immer wieder eindrücklich zu beobachten wie viele Bootsführer auf die Insel wollen aber nicht können da sie nicht das nötige know-how besitzen um unbeschadet anlegen zu können. Es kommt immer auf die Strömung an in welchem Winkel angefahren und der Anker geworfen werden soll. Schon einige amüsante Erlebnisse haben wir mitverfolgen können, manchmal sogar tragische. Vor drei Jahren war der Wasserstand des Lago recht tief, auf der nördlichen Insel gibt es westwärts einen Felsausläufer der sich über 30 Meter in den See hinauszieht, so kann es vorkommen wenn man in diesem Bereich an der Insel vorbeifahren will, unverzüglich mit der Schraube in den Fels donnert. Bei solchem Wasserstand sieht man den Felsen nicht, er ist aber 30cm unter dem Wasserspiegel vorhanden, ich fahre dann meistens mit 50 Metern Abstand an den Inseln vorbei. Nicht eine holländische Familie mit einem Bösch Boot, also einem Rolls Royes unter den Booten, die waren so fasziniert von den Burgen und haben fotogtrafiert was das Zeug hält, der Bootsführer ist zwar Schritttempo gefahren aber hatte sich auch auf die Burgen konzentriert. Plötzlich war ein lauter Knall zu hören, ich schaute per Zufall in die genau gleiche Richtung, das Boot stoppte sofort und die Passagiere drohten über Bord zu fallen, nur mit letzer Kraft und ein paar Ausgleichsbewegungen blieben sie im Boot. Der Schiffsführer liess dann das Boot treiben, als es in unserer Nähe vorbeitrieb bemerkte ich dass der Kahn langsam sank. Einem von Norden her kommendes Motorboot wurden Notsignale mittels einer roten Flagge gezeigt. Dieses hatte das Böschboot dann nach Cannobio geschleppt wo es im Lido aus dem Wasser genommen wurde. Ein befreundetes Ehepaar von uns das auch auf der Insel war und ihr Schlauchboot jeden Tag aus dem Wasser nehmen hatte am Abend das Bösch an der Sleepanlage gesehen und mitgeteilt dass die ganze Welle abgerissen war am Boot, für diese Familie war tragischer Weise das Bootfahren fertig für diesen Urlaub.
Dieses Jahr ist es noch ruhiger auf den Inseln denn der Schattenspendende Baum ist wahrscheinlich einem Sturm zum Opfer gefallen und es dauert bestimmt Jahre ehe wieder so ein Baum dastehen wird. Ist egal schliesslich ist man umgeben von Wasser und kann sich abkühlen wenns zu heiss wird.


Die Stelle wie oben erwänht, da gehts direkt 70m runter


Blick von der Insel auf Cannero, im Hintergrund die Bergsoitze des


Sonnendach auf dem Schlauchboot, den Schirm hat uns Röbi geschenkt.


23.7.2010
Da es heute Nacht angefangen hat zu regnen beschliessen wir einen Ruhetag einzulegen, länger zu schlafen und das süsse Nichtstun zu geniessen. Endlich mal Zeit mein angefangenes Buch weiter zu lesen das von der deutschen U-Boot Flotte erzählt, genauer gesagt von der U-505, von ihrem Stapellauf bis zu ihrem Ende.
Wir haben auch sonst noch Arbeiten erledigt die sonst so anstanden wie Wasser nachfüllen, usw., da wir unter einem Eichenbaum standen tropfte ständig klebrige Masse auf den Camper. Das ist weiter nicht schlimm aber die Dachlucken durften nicht zu weit geöffnet bleiben, wir mussten die Ränder an den Lucken reinigen weil sonst nach einem schliessen man die Lucken nicht mehr , oder nur erschwert wieder öffnen konnte.

26.7.2010
Wir wollen heute den ganzen Tag auf dem Boot verbringen, weil wir die vorherigen Tage wegen starken Nordföhns dass Boot an der Boje liessen. Es ist ein wunderprächtiger Tag wenig Wind und fast Wolckenlos, gemütlich mit etwa 3700 Touren ca. 30 Kmh fahren wir Richtung Süden vorbei an den Castellis, dann quer über den See bis zur Bucht von Calde, diese liegt etwa 15 Km unterhalb Luino das bekannt ist durch seinen grossen Wochenmarkt. In dieser Bucht ist es zwar nicht Windstill aber es hat wenig Wellen und zu unserem Zweck gerade richtig. Zuerst tüchtig eingeschmiert mit Sonnencreme lagen wir ein bisschen an der Sonne, nicht lange dann mussten wir die Leiter ausklappen und ins Wasser steigen zum abkühlen, dieses Prozedere wiederholte sich einige male. Zwischendurch haben wir das Mittagessen auf dem Boot eingenommen, gegen 16:00 sind wir wieder gemütlich zurück zum Campingplatz getuckert.

27.7.2010
Wir haben noch nichts geplant für diesen Tag und lassen ihn mal einfach so angehen. Röbi der Frühmorgens beim Brötchenholen bei uns jeweils vorbei geht, blieb auf unserem Platz stehen und wir plauderten und alberten ein bisschen rum. Er hatte den Vorschlag gemacht in die Bucht von Cannero zu fahren und den Tag dort zu verbringen.
Nach dem Frühstück sind Marlis und ich mal losgefahren, Röbi wollte mit seinem Partyboot nachkommen und so haben wir uns später unterhalb der Castellis getroffen auf dem See. Ich liess Röbi vorfahren weil ich schneller bin mit meinem Boot, wir haben zwar die exakt gleiche Motorisierung aber mein Boot ist viel leichter daher die grössere Geschwindigkeit.
In der Bucht angekommen haben wirf unsere Boote zusammengebunden und sind zu ihm ins Boot gestiegen. Welch ein Comfort 2 Ecksitzgruppen beim Bug und gleich noch eine bei Achtern mit einem Tischchen. Musik dröhnte aus den Lautsprechern und wir fühlten uns so richtig im Urlaub. Wir haben eine Flasche Vino del Santos mitgebracht den wir als Appero zur Brust genommen haben, Röbi hat dazu noch eine feinen Salami aufgeschnitten, es war alles perfetto.


Unterm Schirm lässt sichs gut aushalten trotz Hitze


Röbi mit seiner Tochter Petra


So lässt es sich leben, mit Speis und Trank und jede Menge Sonne. Zwischendurch wieder schwimmen, in der Bucht von Cannero mit noch milderen Wassertemperaturen.


Marlis (verdeckt am Bug sitzend) und Vreni in ihrem Fumoires


zusammengebunden gehen die 2 Boote nicht stiften


Röbi beim zubereiten des Apperos


28.7.2010
Da es wieder einen sonnigen Tag zu werden scheint und das Urlaubsende immer näher rückt beschliessen wir den Tag auf dem See zu verbringen. Mit allerlei Proviant ausgerüstet starten wir so gegen 10:30 diesmal Richtung Norden. Ich will nochmals zwischen den Brissago Inseln durchffahren nach Ascona dann ums Maggia-Delta bis in die Bucht von Locarno. Bei Magadino, also vis a vis von Locarno habe ich das Boot gestoppt, wir sind ein bisschen schwimmen gegangen und haben anschliessend einen Lunch eingenommen.
Während des essens habe ich von Nordwesten her starke Quellbewölkung bemerkt, und wenn man ins Verzasca-Tal hinein schaute kam diese Bewölkung ziehmlich dunkel daher.
Auf dem Flugfeld von Locarno herrschte jedoch buntes Treiben, Fallschirmspringer wurden auf ihre Absetzhöhe gebracht, Flieger um Flieger starteten, also habe ich mir wegen dem Wetter keine Sorgen gemacht. Im Gegenteil, ich war so in die Beobachtungen vertieft dass ich gar nicht bemerkte wie schnell diese Bewölckung näher kam. Kaum habe ich dies gesehen habe ich Marlis, die inzwischen wieder im See war, gebeten rasch aus dem Wasser zu kommen. Leiter reingezogen und Abmarsch Richtung Cannobio diesmal mit Vollldampf denn schon fing es im Verzasca Tal an zu regnen, es kann nur noch Minuten dauern bis es auf dem See regnet. Ich sollte recht behalten, mit mulmigem Gefühl fuhr ich so schnell wie ich konnte bei diesen Wellen, dabei stellte ich fest dass das Gewitter das im Anmarsch war schon Brissago erreicht hatte. Genau auf dieser Höhe habe ich auch schon die ersten Regentropfen verspürt die sich in Sekundenschnelle zu einem heftigen Regenguss entwickelten, gleichzeitig bemerkte ich auch die ersteen Blitzeinschläge im See. Jetzt waren wir genau da wo ich nie mehr sein wollte denn vor 2 Jahren sind wir mit dem Boot in ein heftiges Gewitter geraten, waren aber damals in der Nähe des Campingplatzes und so konnten wir uns schnell in Sicherheit bringen. Dieses mal aber sind wir mindestens noch 15 Fahrminuten von diesem entfernt, für mich war das die Hölle denn ich habe vor nichts mehr Schiss als vor einem Gewittter auf dem See, wo man gänzlich ungeschützt alles über sich ergehen lassen muss. Marlis dagegen hat das Gewitter genossen denn sie sieht gerne wenn Blitze irgendwo einschlagen, sie ist sich aber der Gefahr nicht bewusst die auf einem See herrscht bei solchen Verhältnissen. Sie hat sich höchstens beschwert dass die Regetropfen Schmerzen verursachen auf der Haut wenn man eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat, und wir waren nur in Badehosen gekleidet. Hinter der Gewitterfront war aber schon blauer Himmel zu sehen also konnte es nicht mehr lange dauern bis es aufhört zu regnen, unterwegs hatte ich Marlis noch zugerufen wenn wir auf dem Camping sind hört es bestimmt auf zu regnen, uns so kam es auch. Wir haben uns getrocknet und alles wieder hergerichtet damit alles wieder an seinem Platz war. Ich bin mit dem Paddelboot rausgefahren um das Boot zu entleeren und zuzudecken, schliesslich hatte ich genug Nässe bekommen zuvor. Es hatte ja fast ganz aufgehört zu regnen als ich das Boot an der Boje festmachte, trotzdem war Wasser im Boot, im hinteren Bereich etwa 5 cm. Ich nahm die Stöpsel raus hinten die die Ablassventile schliessen, startete den Motor, legte den Gang ein und trimmte den Motor so aus dass sich das Boot beim Gasgeben am Bug in die Höhe stieg, ein zwei Kurven mit Vollgas aber geringer Geschwindigkeit und das Boot war leer. Durch das aufstellen des Boots und Fahrt erreicht man genügend Druck dass das Wasser über die Ventile die mit einer Rückschlagmembrane versehen sind, abgelassen werden kann.
Dieses mal will ich das Boot besonders gut zudecken, also am Schluss nochmals die gnazen Hacken kontrollieren ob sie auch richtig sitzen denn für heute hatte ich genug Wasser bekommen.

30.7.2010
Wir sind heute nur ein bisschen umhergedümpelt auf dem See, haben ein bisschen Sprit verbraucht denn ich wollte die Reservekanister von denen ich 3 Stk. à 20l mit hatte noch in den Einbautank des Bootes leeren. Am Abend sind wir bei Schmidlins eingeladen zum Barbeceau, und nach der Grillade wollen wir mit Röbi auf seinem Boot ein bisschen rausfahren da Cannobio heute ein Feuerwerk zündet und es diesesmal weiter südlich stattfindet und von Campingpaltz nicht mehr ganz einsehbar ist.
Es ist ein herrlicher Tag bei dem man am liebsten ins Wasser geht und darin bleibt bis Sonnenuntergang, als ich zum Boot schwimme bemerke ich auch die warme Wassertemperatur bei der ich mich gar nicht mehr richtig abkühlen kann. Nach dem Föhnsturm war es da anders der Wind hatte das Wasser so durchgemixt dass die Temperatur gerade mal um 5 Grad sank, das heisst das Kalte Wasser wurde an die Oberfläche geführt, dort wurde es verwirbelt mit dem Warmwasser das sich bildete auf den oberen 30cm durch die letzen warmen Tage.
Heute herrschen etwa die gleichen Temperaturen die Sonne hat alles wieder aufgeheizt, so fahren wir ein bisschen mit dem Boot, lassen die Leiter runter und schwimmen einige Meter, steigen wieder aufs Boot und fahren wieder, das wiederholt sich einige male.
Um 16:45 machen wir an der Boje fest und decken das Boot zu da wir nicht mehr rausfahren heute. Um 18:00 gehen wir zu Röbi der schon das Apperetiv zubereitet hat und noch Besuch aus der Innerschweiz hatte. Eine junge Zürcher Familie die dierekt neben Röbis Wagen ein Mobilheim gemietet hat gesellte sich auch noch dazu. Beim Apero wurde die Stimmung immer fröhlicher und wir hatten eine Menge Spass zusammen, erzählten Witze oder blödelten sonst rum.
Zur Hauptspeise hat Röbi Riesen-Koteletten auf den Grill gelegt, die später mit verschiedenen Salaten genossen wurden. Mit vollem Magen haben wir dann noch das Dessert zu uns genommen zusammen mit Kaffee und natürlich einem feinen Grappa, der darf in Italien nach einer üppigen Mahlzeit nicht fehlen.
So um ca. 23:00 Uhr holte Röbi sein Boot, und wir sind am Steg dann eingestiegen, Peter der sich später auch zu uns gesellte und auch schon Jahrzehnte nach Cannobio fährt war da auch mit von der Partie. Röbi liess sein Boot ganz ruhig zuerst ostwärts dann südlich gleiten, im wahrsten Sinne des Wortes vernahm man kaum etwas davon dass das Boot Fahrt macht, so ruhig war der See.
Nach einigen hundert Metern Stoppte er den Motor und wir richteten uns ein um das Feuerwerk aus der Nähe betrachten zu können.
Dazu wurde noch ein zwei Flaschen Prosecco geöffnet, schliesslich waren wir nicht da um zu verdursten.
23:30 Uhr der ereste Knall uns es ging zum ersten mal pünktlich über die Bühne, da bin ich anderes gewohnt, es kam auhc schon vor dass das Feuerwerk auf 23:00 angesagt und um 00:15 gezündet wurde, zum Leid der vielen Zuschauer die inzwischen verunsichert waren ob das Feuerwerk überhaupt stattfinden würde. Viele hatten sich damals schon zur Nachtruhe begeben als es dann plötzlich doch noch losging, Italien eben.
Wie gesagt diesmal pünktlich, und wir genossen das 25 minütige Spektakel aus der Nähe und verwönhnten uns mit Prosecco dazu.
Anschliessend fuhr Röbi Richtung Steg wo er uns aussteigen lassen wollte, kein ganz leichtes Unterfangen bei stockdunkler Nacht, denn man hatte sich auch vom Feuerwerk blenden lassen. Mit Peter und mir waren aber 3 Bootsführer an Bord die wussten auf was zu schauen ist, und so legten wir auch ohne Probleme am Steg an.
Ein Super Tag den wir noch mit einem Schlummertrunk ausklingen liessen.


Röbi beim zubereiten des Aperos


Ausgelassene Stimmung unter den Gästen


Zuerst vormachen, Marlis bei der Anprobe


Dann nachmachen, Petra bei der Ausführung


Kam plötzlich aus dem Unterholz, Peter der beim Feuerwerk später auch auf dem Boot war.


Blick von "Casa Robertos" Residence, am Horizont Ascona in der Abendsonne


31.7.2010
An diesem Samstag wollen wir noch eine grössere Tour mit dem Boot unternehmen es soll nicht gerade die Abschiedstour werden, aber langsam den Sommerurlaub ausklingen lassen wollen wir damit.
Wir fahren Richtung Süden, dieses mal wollen weiter runter als bisher, ich möchte mal das Kloster Santa Caterina del Sasso in Natura sehen. Schon von Fotos her kannt ich diese Anlage die direkt an und in einen Felsen gebaut wurde. Mit dem Auto ist dieses Kloster über Reno zu erreichen und über den Seeweg leider nur mit dem Kursschiff, anlegen verboten für Private Boote. Vielleicht ändert dies wieder denn früher konnte man am Steg anlegen, und zur Zeit werden am Eingang zum Kloster einige Sachen um - und teils neu verbaut.
Auf der Höhe von Laveno, dierekt gegenüber von Intra habe ich die Fahrt verlangsamt und bin entlang der Küste gefahren weil wir diese Gegend noch nicht kennen. Ich habe gedacht bisher alles gesehen zu haben am Lago, aber was uns dieses mal begegnete war einfach fantastisch. Villen über Villen mit sehr schönen Gartenanlagen zäumten das Ostufer des Lagos.
An Reno vorbei, dann noch um eine Felsecke, dann ist`s geschafft. Das Kloster steht Majestätisch vor uns und zeigte sich von der besten Seite. Viele Boote waren vor Ort um die Gebäude die Teils in den Fels gebaut sind zu bestaunen und zu fotografieren, es ist ja Wochenende, deshalb auch viele Einheimische die immer wieder an diesen magischen Ort zurückkehren. Cirka 1 Stunde haben wir dort verweilt und uns verpflegt, dann ging es wieder gemütlich retour.

Im September Urlaub wenn das Boot einmal voll betankt ist wollen wir dann einmal ganz runter bis Sesto Galende, weil ich auf der italienischen Seite noch keine Tankstellen kenne möchte ich nur vollbetankt fahren, so reicht das Benzin ohne zwischentanken wieder zurück nach Cannobio.

In Laveno haben wir nochmals Halt gemacht um den Sasso del Ferro zu bestaunen, einen Aussichtsgipfel am Lago Maggiore von dem man eine atemberaubende Aussicht hat und der mit einer Seilbahn erreichbar ist.
Zurück auf dem Camping haben wir das letzte mal grilliert und später das Feuerwerk von Brissago genossen, dieses mal vom Strand aus.


Kloster Santa Caterina del Sasso


Aussichtsberg Sasso del Ferro, darunter die Stadt Laveno


Für einmal in der Gästerolle


1.8.2010
Es ist Nationalfeiertag in der Schweiz, am Vorabend hatte ich mit Massimo vereinbart das Boot um 16:00 Uhr aus dem Wasser zu nehmen, denn heute wollen wir nochmals geniessen auf dem See. Wir machen uns 10:30 auf den Weg mit Proviant, Sonnenschirm den wir auch gut gebrauchen können heute, denn es ist sehr heiss und es sind keine Wolken am Himmel zu sehen. Am östlichen Seeufer fahren wir mit normaler Reisegeschwindigkeit bis nach Magadino, dort verpflegten wir uns und kühlten uns ab beim schwimmen, dazwischen sahen wir dem Treiben in der Luft zu. Es waren aber nicht so viele Flugbewegungen zu beobachten wie an den vorangegangenen Tagen, verantwortlich dafür ist sicher auch der Feiertag, obwohl dieser auf einen Sonntag fiel. Aber diverse Festivitäten, Bauernbrunchs usw. lassen sich halt einige Bürger nicht entgehen. Auch auf dem Wasser war es um einiges ruhiger als an anderen Sonntagen, zum Vorteil derer die sich auf dem See bewegten. Wir fuhren so am Ufer entlang an Tenero, Minusio vorbei bis Locarno wo wir einen Kaffehalt machen wollten, jedoch waren alle Anlegeplätze besetzt. Also fuhren wir gemächlich ums Maggia-Delta, ca. in der Mitte, also da wo die Maggia in den Lago einmündet soll es einen schönen Sandstrand geben wo man mit dem Boot direkt auffahren kann, diese Stelle wollte ich suchen, habe sie auch gefunden aber total belegt, kein anfahren möglich. Röbi hatte erzählt dass es sowiso besser geht wenn der Seespiegel tiefer ist als jetzt, also probieren wir es im September nochmals. Weiterfahrt bis zu den Brissago-Inseln, dabei zog plötzlich heftiger Südwind auf, ich steuerte das Boot mit Schritttempo zwischen den Inseln hindurch, danach gab ich wieder Stoff, obwohl es hohe Wellen hatte. Auf der letzten Fahrt in den Sommerferien musste ich nochmals alles haben, das Kind in mir ist wieder erwacht, jedoch ohne Mensch und Maschine zu gefährden und unötige Risiken einzugehen, sämtliche Manöver wurden im grünen Bereich gefahren. Punkt 16:00 bin ich am Steg beim Camping angekommen, aber von Massimo weit und breit keine Spur, so habe ich Marlis aussteigen lassen und bin nochmals alleine auf den See. Jetzt habe ich es dafür krachen lassen, enge Kurven mit Vollspeed, nichtsahnende Passagiere wären spätestens jetzt über Bord gegangen, auch die Wellen wurden mit Vollgas genommen, so soll es sein, dachte ich mir und kehrte nach ca. 20 Min. wieder zurück. Massimo war immer noch nicht zu sehen, ich telefonierte Marlis dass sie nachschauen soll wo Massimo bleibt, und während des Telefonats sah ich schon die Bremslichter seines Jeeps als er die Sleepanlage herunter fuhr. Vorängig hatte ich das Prozedere schon mal besprochen mit Marlis damit das sleepen so speditiv wie möglich von statten geht. Je näher ich dann dem Strand entgegenfuhr, umso mehr Leute konnte ich erkennen die da waren um mir und Marlis beim sleepen zu helfen. Röbi war da, auch Peter konnte es sich nicht verkneifen mit von der Partie zu sein, schliesslich gesellte sich auch noch John dazu, der zum baden am Strand war aber unbedingt auch Hand anlegen wollte. John, ein Holländer der jedes Jahr mit seiner Familie nach Cannobio kommt und seinen Sommerurlaub auf unserem Platz verbringt, Jahrelang war er unser Nachbar und besitzt auch ein eigenes Boot. Mit so viel Schützenhilfe hatte ich nicht gerechnet aber war dennoch froh dass alles so gut und schnell vonstatten ging.
Anschliessend haben wir das Boot auf dem Trailer verzurrt und die Fahrtüchtigkeit hergestellt. Ich war Groggi und wollte nichts mehr machen an diesem Abend, wir beschlossen auswärts zu essen. Röbi hatte vorgängig eine Tisch reserviert im Restaurant direkt gegenüber des Campings. Marlis und ich waren früher schon mal da, aber absolut unzufrieden mit der Karte und wie es dann serviert wurde. Inzwischen hat der Besitzer gewechselt und ich muss sagen ein Topessen wurde uns serviert, zwar mit erheblicher Verspätung, die aber mit einem Gratisdrink und einer Pizza zum Nulltarif entschuldigt wurde.

2.8.2010
Der allerletze Tag (Abreisetag). Ich bin um 6:00 erwacht und wie immer zuerst einen Blick nach draussen. es war noch recht dunkel aber wegen der dicken Bewölkung die während der Nacht aufgezogen ist. Ich dachte mir, wenigstens fällt so der Abschied leichter wenn man bei nicht optimalen Wetterbedingungen die Heimreise antreten muss. Um dem bevorstehenden Regen ein Schnippchen zu schlagen machte ich mich sofort daran Arbeiten zu erledigen die während eines Nierderschlags nicht so angenehm sind. Zuerst hatte ich die Stützen eingefahren, Strurmband entfernt und Markise eingefahren, sämtliche sich noch im Boden befindende Häringe zog ich noch raus, danach wurde alles im See gewaschen. Marlis hatte eine tiefen Schlaf, von all meinen Arbeiten am Morgen hatte sie gar nichts gemerkt.
Zum Glück hatte ich frühzeitig mit dem Abbau begonnen, denn schon um 7:00 spürte ich die ersten Regentropfen, Marlis die inwischen erwacht ist hat auch tüchtig mitgeholfen Zeltteppich Tisch und Stühle zu verstauen. So waren wir im Nu fertig. Vreni hatte uns am Vorabend angeboten das Frühstück bei ihnen einzunehmen, so machte ich mich auf um Brötchen zu holen. Ein ausgiebiges Frühstück am allerletzten Tag hatte ich bisher noch nie eingenommen, meistens reichte mir ein Kaffee am Abreisetag. Mit vollem Magen lässt es sich aber besser reisen, und so werde ich es im September wieder versuchen zu machen.
Als ich sah dass die Campingstrasse gerade frei war drängte ich zum Aufbruch obwohl wir bis 12:00 hätten bleiben können.
Wir verabschiedeten und bedankten uns bei Röbi und Vreni für die nette Gastwirtschaft die wir bei ihnen erfahren durften, Röbi hat noch geholfen das Boot anzuhängen und auf der Hauptstrasse nach dem Verkehr geschaut, da deren Einmündung nicht so gut einsehbar ist, jedenfalls geht es besser wenn man nicht Stoppen muss an der Hauptstrasse. Peter hatte sich auch noch knapp verabschieden können bevor ich losfuhr. Wenn alles so klappt wie geplant sehen wir einander alle im September wieder auf den wir uns jetzt schon freuen, es ist dann bestimmt ruhiger auf dem Camping, auf dem See und in der Stadt. Alles in Allem ein erfolgreicher Sommerurlaub an den wir uns gerne zurück erinnern.



Der westliche Hafen von Cannobio

Arrivederci Cannobio


Rückreise aus Cannobio 2.8.2010 kurz vor der Simplon Passhöhe


Herbstferien Cannobio 2010
5.9.10-22.9.10



5.9.10
Anreise wie gehabt über den Simplon mit dem Boot im Schlepptau, das heisst direkt bis nach Cannobio. Trotz angehängtem Boot das mit 75l vollbetankt ist und 60l Brennstoffreserve erreiche ich mit dem ebenfalls vollbetanktem Camper den Simplon hoch an die 80 Kmh. Anders als im Sommer stellt sich die Situation in Intra dar, total gegensätzlich, wir sind noch nie so gut durch Pallanza-Verbania-Intra gefahren wie diesen Herbst. Das Wetter ist wechselhaft, aber mehr sonnig als bewölkt, um 12:00 kommen wir auf dem Platz an und das übliche Prozedere beginnt mit dem Mittagessen, dann Aufbau, Boot sleepen und die ersten Runden auf dem See drehen. Da es auch früher eindunkelt beschliessen wir am Abend einen Film im TV anzuschauen, von dem wir allerdings nur die ersten 10 Minuten sehen denn wir sind vor der Mattscheibe eingeschlafen.

6.9.2010
Beim Wetter erkunden am Morgen stelle ich fest dass es heute kein besonderer Tag werden würde, wäre da nicht die jahrelange Erfahrung die wir in dieser Region haben, sowie der Wetterbericht die uns etwas anderes sagen. Hochnebelartige Bewölkung liegt über dem Lago Maggiore, der bei dieser Konstellation glatt wie ein Spiegel ist. Eben die Erfahrung sagt mir dass diese Wetterlage um 11:00 vorbei sein wird und strahlender blauer Himmel zu erwarten ist. Also nutzen wir die Zeit und gehen einkaufen auf einem anderen Campingplatz dem ein kleiner Supermarkt angehört und nur eine paar Gehminuten von unserem entfernt ist. Als wir auf den Camping zurückkommen, erblicke ich schon von weitem ein Motorrad das ich kenne, es ist der Töff von Beat, der Buder von Marlis. Er hat gerade Ferien und eine Tour über den Simplon dann durchs Centovalli, und das Valle Canobina gemacht, gleichzeitig hat er mir die Zweitbrille die ich zu Hause liegengelassen habe gebracht. Wir haben bei einer Grillade gemütlich diskutiert und die bevorstehenden Tage schon mal besprochen. Um 16:30 hat er sich dann auf die Heimreise gemacht denn der Wetterbericht versprach nichts gutes für den Abend.

7.+ 8.9.2010
So wie der Wetterbericht vorhergesagt hatte, so ist es auch eingtreten. Regen, Regen und nochmals Regen und dies zum Teil recht heftig. In einer Regenfreien Zeit haben wir noch einige Besorgungen gemacht, ich musste in die Eisenwarenhandlung um Sechskant-Muttern für unsere Campingstühle holen, durch die Jahrelange Fahrerei und das auf und zuklappen haben sich Schrauben gelöst und diese wollte ich wieder fixieren. Da wir sowieso im Dorf waren deckten wir uns gleich noch mit Frischwaren ein, kaum zurück auf dem Campingplatz und die Waren verstaut fing es wieder an zu regenen. Wir hatten Riesenglück denn in kürzester Zeit wären wir pitschnass geworden, so hat sich der Himmel entleert. EinenVorteil hat dieses Wetter aber trotzdem, man geht alles gemächlicher an, da man nichts plant und zu keiner Zeit fertig sein muss. Um 16:00 jedoch hat Petrus noch einen draufgelegt, es hat nicht mehr geregnet, Nein, es hat geschüttet was das Zeug hielt, die Kanalisation vermochte das Wasser gerade noch auffangen, eine Viertelstunde länger und der Paltz wäre unter Wasser gestanden. Die Camper die mit dem Zelt unterwegs waren taten mir leid, denn als ehemaliger Zeltler weiss ich wie es nach solchen Wetterstürzen in einem Zelt aussieht.

9.9.2010
Weit und breit keine Wolke zu sehen, aber wirklich nicht ein winziges Wöklein, dafür hat der Nordfön gesorgt, nichts hat am Abend zuvor darauf hingewiesen. Kaum möglich für jemanden der dieses Gebiet nicht kennt, Ascona das man sonst in weiter Ferne sieht, ist nun zum Greifen nahe, der Regen hat die Luft gewaschen und bei Fönlage wirkt sowieso alles viel näher. Heute wollen wir das erste mal so richtig Boot fahren in diesem Urlaub, wir warten aber noch ein bisschen ab denn gegen Mittag dreht der Wind und der See wird ruhiger, schliesslich wollen wir nicht Achterbahn fahren. Im Herbst ist das Wasser auch kühler als im Sommer und ich möchte nicht unfreiwillig baden gehen, besonders nicht nach zwei Regentagen. Die Brissagoinseln steuern wir als erstes an, dann Ascona bis schliesslich Locarno, in dieser Bucht nehmen wir einen Lunch ein und meine Augen starren dabei immer gen Himmel. Im nahegelegenen Aeroporto Canonale Locarno herrscht recht viel Flugbetrieb an diesem Tag, zivile, wie militärische Starts und Landungen konnte man beobachten. Der Flugplatz ist mir gut bekannt, schliesslich hatte ich dort meine Fallschirmsprung-Ausbildung in den 80 ern begonnen. Zeitweise wurde es so heiss dass wir uns im Wasser abkühlen mussten, zu meinem Erstaunen war die Wassertemperatur noch ziemlich hoch, also überhaupt kein Problem zum schwimmen.

10.9.2010
Auch heute wieder Sonne pur, also geniessen wir nochmals den See ausgiebig. Wir sind gegen Süden gefahren, dabei habe ich Fotos und Filme aus unserem Boot aufgenommen. Es ist herrlich warm in der Bucht von Cannero, deshalb nehmen wir unseren Lunch auch gerade hier ein. Zu diesem Zeitpunkt ahne ich noch nicht dass ich einige Tage später diesen Ort aus luftiger Höhe bestaunen kann. Vom Monte Morissolo, wo noch Partisanen-Festungen aus dem 1. Weltkrieg übriggeblieben und zu bestaunen sind, hat man einen grandiosen Ausblick auf den Lago, dazu später mehr.
Wir trudeln noch ein bisschen auf dem Wasser herum, und über Maccagno, wo wir vom See aus noch einigen Felskletterern zuschauen, fahren wir gemütlich zurück zum Camping.

11.9.2010
Heute Morgen sehe ich zuerst eine Meldung auf dem Handy, sie ist von Vreny, Röbis Frau, sie teilt per SMS mit dass ich zu ihr Kaffee trinken kommen soll. Ich war perplex denn die beiden waren ja in Kroatien, so vermutete ich jedenfalls, jedoch sind sie schlechten Wetters wegen eher dort abgereist. Schon gestern Abend waren sie angekommen und haben sich nicht gemeldet weil sie der Annahme waren dass wir schon schliefen. In Wahrheit jedoch hatten wir uns einen Film reingezogen, dazu hatten wir sämtliche Rollos geschlossen. Peter den wir im Sommer kennengelernt hatten war auch bei Röbi und Vreni bei der Ankunft, diese Clique wollte unseren Camper durchschütteln, hatten es aber sein lassen weil sie dachten dass wir schon am schlafen waren. Das um 21:00 Uhr, Mensch ihr kennt die Walliser nicht!
Am Nachmittag sind Marlis und ich mit dem Boot auf den See gegangen und haben die Sonne genossen, um 15:30 waren wir jedoch schon wieder zurück. Weil der Nachbar aus Luxenburg am Morgen abgereist ist, habe ich mich auf dem anfahren zur Boje schon orientiert ob dieser Platz noch frei ist. Was ich dann zu sehen bekam hatte mich in ein Staunen versetzt wie es nur selten vorkommt bei mir, eine Holzkarre stand auf der Parzelle, sah aus wie ein Zirkuswagen nur kleiner. Als wir unser Beiboot am Strand plaziert hatten und die Treppe hochgingen an diesem Holzwagen vorbei, sahen wir auch mit was dieser Karren gezogen wurde. Direkt neben unserem Camper stand ein Traktor, unter den Kennern ein "Hürlimann", der schaute aus wie frisch aus der Produktion. Meine Gedanken kann ich nicht beschreiben als ich dieses Gespann sah, ein Verückter, ein Individualist, ein Lottomillionär der mal die Sau raus lassen will? Auf jeden Fall ist es eine aussergewöhnliche Geschichte mit Traktor und angehängtem Holzwagen in den Urlaub zu fahren, das bewiesen auch die vielen Leute auf dem Platz die nur noch Aiugen für dieses Gefährt hatten. Als ich den Traker aus der Nähe anschaute wurde mir erst bewusst welch ein Teil ich vor mir hatte. Kein bisschen Dreck am Fahrzeug, auch keine Rückstände vom schmieren etc. der ganze Motorblock fein säuberlich aufgepeppt, welch ein Aufwand da dahinterstecken musste. Auf die Besitzer war ich schon mal gespannt. Am Abend haben wir mit Röbi und Vreni noch ein Glas Wein getrunken und über diesen Neuankömmling diskutiert, und alle waren wir der gleichen Meinung, dies ist eine hervorragende Arbeit und natürlich auch eine augezeichnete Idee so in die Ferien zu reisen. Vor dem zu Bette gehen habe ich noch eine Frau getroffen vor unserem Camper, wir haben uns begrüsst und sind sofort ins Gespräch gekommen, "Zita" wie sie hiess war die Frau des Traktorbesitzers. Am nächsten Morgen sollten wir uns alle kennenlernen.




Traktor Hürlimann Allradantrieb (kommt nicht häufig vor)


Ein ehemaliges Armeefahrzeug dem Pferde vorgespannt wurden und original 2 Achsen mit Speichenfelgen hatte


Der Verein von Franz


12.9.2010
Ein sehr sonniger Tag, noch haben wir aber nichts geplant für heute, wir nehmen es so wie es kommt schliesslich ist ja Sonntag, der aber ferienhalber gar nicht richtig wahrgenommen wird. Der Traktorbesitzer ist schon weg, wahrscheinlich ist er mit seiner Frau auf den Markt gegangen. Ich nutze die Zeit um mir diesen Traker, der direkt neben meinem Camper steht einmal gründlich anzschauen und mache einige Fotos davon. Welch ein Aufwand wurde da betrieben diesen Traktor zu restaurieren, nicht ein einziges Fetttröpfchen war zu sehen, alles blitzblank herausgeputzt. Diese Maschine wurde zerlegt, geputzt, entrostet, neu gespritzt und wieder zusammengestellt mit viel Liebe zum Detail.
Auch der Fourgon, so wie der Transportanhänger der Kavallerie hiess, und dem Pferde vorgespannt wurden, wurde aufgepeppt. Die Wände geschindelt, mit einem Kupferdach überzogen, von einem Zweiachser mit Speichenfelgen zu einem Einachser der Strassenfahrtüchtig ist umfunktioiniert. Sogar ein Kamin wurde dekorationshalber aufgesetzt. Der ganze Zubehör ist im eigens dafür konziopierten Stauraum unter dem Wagen untergebracht. Im innern ist ein Doppelbett untergebracht so dass es sich bequem schlafen lässt, an der Wand hängt eine nostalgische Kaffemühle die ihren Dienst nur durch manuelles drehen erfüllt.
Am Nachmittag sind wir dann ins Gespräch gekommen, natürlich wollte ich einiges wissen von diesem Gespann. Franz, der Mann von Zita hat mich tüchtig aufgeklärt, wie er zu diesem Traktor und dessen Hobby gekommmen ist. In Schötz, Kanton Luzern wird ein Verein betrieben der sich Freunde alter Traktoren nennt, Franz gehört zu dieser Gilde. Diese Leute haben es sich zur Aufgabe gemacht Traktoren und Landwirtschaftliche Fahrzeuge zu erhalten und auch der Öffentlichkeit zu zeigen, "ein schönes Hobby" so wie ich es später erfahren sollte.
Wir haben diesen Tag mit einem "schwarzen" in der Umgangssprache für "Kaffe-Lutz" ausklingen lassen, es könnten auch 3-4 gewesen sein, die es aber in sich hatten.

13.9.2010
Beim erwachen stelle ich fest dass es am Abend zuvor wohl ein Kaffee zu viel war, aber selber schuld. Ich tue mich schwer mit aufstehen am Morgen, was solls, schliesslich sind wir ja in den Ferien, und geplant haben wir sowieso nichts.
Jedoch um ca. 9:30 hält mich nichts mehr im Bett, nicht bei diesem Wetter. Nach reichhaltigem Frühstück und starkem Kaffee an der Seeluft geht es mir so gut wie wenn nichts geschehen wäre. Wir tummeln so durch den Tag, einmal bei Röbi, dann wieder bei Franz, aber auch Heinz der mit seiner Frau aus St. Gallen angereist ist mit einem VW-Bus mischt da bei Diskussionen kräftig mit. Irgendwann am Nachmittag eröffnet Röbi dass er am Abend ein Risotto kochen will, dazu lädt er uns, Franz und Zita, Peter mit Frau, und schliesslich Hermann ein. Am frühen Abend will Marlis noch einkaufen gehen, ist aber zu müde um in die Stadt zu laufen. Zita und Franz wollten auch noch in die Stadt, sie wollten mit dem Traktor nach Cannobio. Ich habe ihnen vorgeschlagen dass ich sie mit dem Boot hinfahren, und später wieder abholen werde. Franz wollte zuerst nicht richtig eingehen darauf denn er ist eine ausgesprochene Landratte und fühlt sich auf dem Wasser nicht so wohl, schliesslich fuhr ich doch mit den Dreien zum Einkauf. Gegen 17:00 Uhr waren wir wieder zurück und trafen Vorbereitungen für das Risotto (Bestuhlungen).
Das Risotto war ein Vollerfolg des Koches Röbi, ohne zu übertreiben es war das beste das ich je gegessen habe. Je länger der Abend desto lustiger wurde es, mit Gesang, einschlägigen Witzen und allerlei Unfug wurde der Tag abgeschlossen, natürlich wieder mit einem "schwarzen" oder waren es mehrere?

14.9.2010
Es waren mehrere "schwarze" am Vorabend, es hilft nichts ich muss raus aus den Federn, schliesslich haben wir gestern besprochen dass eine kleine Reise mit den Autos unternommen werden soll. Nach dem Frühstück beraten wir wo es hingehen soll, Peter, der Ortskundige aus Deutschland, ist auch fix installiert den Sommer durch, er kennt die Gegend wie die eigene Hosentasche. Wir beschliessen zuerst nach Cannero, und dann in der Stadt die Abzweigung den Berg hoch zu nehmen. Am Anfang der Steigung ist es ziehmlich eng so dass zwei Personenwagen nicht kreuzen können, darum bin ich froh dass ich bei Röbi einsteigen konnte, besonders nach der gestrigen Nacht. Nach 3-4 Kilometern machen wir halt und geniessen die Aussicht auf den Lago-Maggiore, wir wollen auch sehen wie es weitergeht denn da oben verzweigen sich viele Waldsträsschen. Also fahren wir weiter und weiter bis wir über dem Bergkamm sind und es wieder ganz leicht runter geht auf der anderen Seite. Plötzlich sehen wir in einer Waldschneise einen grossen Parkplatz, es ist der Parkplatz von Piancavallo, nicht das Piancavallo wo vor Jahrzehnten die Alpinen Ski WM durchgeführt wurden, sondern eher ein ruhigerer Ort mitten im Wald auf einer Bergkuppe. Eine grosse Kirche und ein Nebengebäude das an ein Spital erinnert befinden sich direkt neben dem Parkplatz. Früher soll das Nebenbgebäude ein Kloster gewesen sein, heute soll es als Sanatorium für Übergewichtige genutzt werden, so wie ich erfahren habe.
Von der Kirche machen wir uns auf zu Fuss durch den Wald, am Anfang wenigstens, später marschieren wir an der Sonne. Es ist nicht so heiss das man es nicht mehr aushalten würde, schliesslich ist ja Mitte September und wir sind auf rund 1000 m.ü.M. Das ist nicht viel für die Verhältnisse zu Hause, aber für den Lago der eine Meereshöhe von rund 194 m.ü.M aufweist schon ein beachtlicher Höhenunterschied. Wir gelangen schliesslich zu einem Tunnel der beidseiteig mit Gittern versehen ist und einer Tür darin, erst einige Zeit später realisiere ich dass dies Festungen vom 1. Weltkrieg waren. Nach drei Tunnels geht es steil eine Treppe hoch im Felsen, und zuoberst ist eine Art Bunker mit Schiessscharten auf alle Seiten, das war die Zeit der Partisanen.
Wir geniessen noch eine Weile die herrliche Aussicht auf den Lago Maggiore und sinnieren wie es wohl damals gewesen sein muss während des Krieges. In der späten Mittagssonne machen wir uns schliesslich wieder auf den Rückweg, mit leerem Magen. Unterwegs wollen wir etwas zu Mittag essen, sobald wir ein Restaurant an der Strasse antreffen, soll eine Rast eingelegt werden. Und wir haben sie gefunden, die Beiz die trotz der Zeit von 15:00 Uhr noch ein warmes Essen zubereitete. Auf einem Rasenplatz, direkt neben einer Skipiste, so lassen es jedenfalls die Skilifte erahnen, haben wir gemütlich das vespätete Mittagessen eingenommen. Danach sind wir talwärts gefahren und schliesslich in Intra gelandet. Von hier aus kannte ich die Strecke von den Anfahrten nach Cannobio, ich bin im Auto eingeschlafen aber nur kurze Zeit. Zurück auf dem Camping waren alle ein bisschen müde, so dass niemand mehr etwas von einem gemeinsamen Abend wissen wollte. Nach einiger Zeit jedoch sind wir alle wieder zusammengesessen und haben den Tag noch einmal Revue passieren lassen. Franz hat noch einmal "schwarzen" gebrüht, ich habe es aber sein lassen, nachdem er mir am Nachmittag erklärte wie stark sein selbsgtgebrannter ist.


Die Bilder widerspiegeln einen unvergesslichen Tag bei dem es ausgesprochen fröhlich zu und her ging.
Beim Mittagessen irgendwo auf dem Bergkamm haben wir den nächstenTag besprochen, was wir unternehmen könnten usw.
Am Abend haben wir nicht mehr viel unternommen weil wir alle groggi waren, jedenfalls bis es eindunkelte. Franz war nach einem Nickerchen bald wieder auf dem Damm und hat uns zu einem Schwarzen eingeladen, die 2 letzten Nächte jedoch hatte ich genug Schwarzen gekriegt, so ist es bei ein, zwei Bierchen geblieben.

15.9.2010
Wieder ein hervorragender Tag, das Wetter meint es wirklich gut mit uns. Da wir für diesen Tag uns einiges vorgenommen haben, beschliessen Franz, Röbi und ich den Tag auch speziell zu beginnen. Mit dem Traktor wollen wir in die Stadt fahren um frische Brötchen zu holen. Röbi der seit der Jugenzeit nie mehr Trecker gefahren ist, möchte schon auf dem CAMPING starten, Franz steht ihm zur Seite und gibt ihm Tipps, ich selber stehe hinter den beiden und schaue vergnügt zu. Spass haben auch die vielen Automobilisten die uns extra nicht überholen um das Bild zu geniessen das man schliesslich nicht alle Tage zu sehen bekommt. Fussgänger winken uns zu, Bauarbeiter stellen ihre Tätigkeit ein bis sie uns nicht mehr sehen und wo wir Halt machen wird der Tracker bestaunt, ist er doch in einem schönen Ferrarirot gehalten. Sogar eine Politesse hat den Hauptverkehr angehalten weil Röbi in eine Einbahnstrasse einbog und wenden musste. Nach den Einkäufen wollten wir noch an der Prommenade von Cannobio einen Kaffe trinken gehen, wir haben einen Platz gesucht und den Tracker bei der Schiffsanlegestelle abgestellt. Kaum haben wir uns gesetzt kommt auch schon die Polizistin auf uns zu die vorhin den Verkehr für uns regelte. Dieses mal war sie nicht so freundlich gesinnt, sie hat Franz darauf aufmerksam gemacht dass er im Parkverbot steht, unter uns gesagt war dies aber nicht deutlich erkennbar. So hat Franz den Traktor umplatziert, etwa 5 Gehminuten vom Restaurant entfernt. Als wir auf den Campingplatz zurückkehren werden wir schon freudig von unseren Frauen erwartet, das Frühstück ist vorbereitet es fehlen nur noch die Brötchen die wir bei uns haben. Nach dem Frühstück wollen wir auf den See, besser gesagt auf die Fischerinsel. Röbi macht schon mal sein Boot klar, mit ihm fahren werden Vreini Röbis Frau, Franz und Zita, Peter mit seiner Frau und Hermann ohne Anhang. Marlis und ich haben beschlossen mit unserem Boot zu fahren damit wir flexibler sind. Da wir auch schneller unterwegs sind mit unserem Boot, sind wir etwas später gestartet. Bei den Castelli di Cannero haben wir auf das Boot von Röbi gewartet, aber sie kamen und kamen nicht. Marlis und ich beschlossen schon mal das Apperitiv zu uns zu nehmen, einige Häppchen mit etwas Proseco so lässt sichs leben. Nach ca. 30 Minuten habe ich die Siluette von Röbis Partyboot entdeckt, und tatsächlich mit einiger Verspätung ist die fröhliche Mannschaft bei den Castellis vorbeigefahren, mit Musik und Tanz an Bord haben auch unsere Freunde den Apero eingenommen. Als wir uns an ihrem Boot annähern, bereitet Vreni einen Proseco für uns zu, während der Fahrt wir dieser an Marlis übergeben.
Ich habe dieses Manöver noch nie durchgeführt, neben einem Boot paralell herzufahren ist nicht so schwierig, jedoch so zu fahren dass ein Glas mit Flüssigkeit übergeben werden kann, bereitet bei Wellengang schon Mühe. Schlussendlich hat es aber geklappt.
Marlis hat den Apero genossen und mir auch ein kleines Schlückchen reserviert, dann sind wir wieder losgezischt Richtung Laveno.
Bis Röbi mit seiner Crew eintreffen wird bei den Fischerinseln, können wir uns getrost noch ein wenig in der Sonne aalen.


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